Die Kunst des Vergebens

11.09.2020

Das Leben mit seinen Herausforderungen bringt uns zugleich mit Verletzungen in Kontakt, die wir mehr oder weniger als Schmerzhaft empfinden. Ob es sich dabei um eine Demütigung, Trennung, Scheidung, Unrecht, Lüge oder Herabwürdigung handelt. Intensive negative Gefühle wie Bitterkeit, Wut, Ärger oder Hass sind Ausdruck für diese Schmerzen in uns, deren Ursache wir in der Regel einem anderen Menschen vorwerfen. Wir machen ihn verantwortlich für unser Leiden, weil wir uns von ihm nicht geliebt, verlassen, verletzt, hintergangen oder betrogen fühlen.

Es ist die geistige Einstellung dem Leiden gegenüber, die darüber entscheidet, ob der Mensch es bewältigt oder an ihm verzweifeln wird. Die Personen, die ihr erfahrenes Leid nicht verdrängen, sondern es mutig durchschreiten, werden früher oder später auf der Suche das Leiden zu lösen, am Weg der Vergebung anstoßen. Mit Bedacht möchte ich Sie ermutigen, sich Schrittweise an diesen brisanten, aber auch für Sie lohnenswerten Thema heranzuführen. Geben Sie sich die Chance, seelische Widerstandskraft zu entwickeln. So zeigt sich auch der Gewinn in der erhöhten Leichtigkeit. Das heißt weniger Stress-, weniger Bluthochdruck erleben, eine bessere Immunreaktion gewinnen, sowie das Stoppen des Negativkreislaufes.

Einige Narben tun heute noch weh, auch wenn das Erlebnis schon lange zurückliegt, ist der Schmerz noch immer präsent. Und während der Täter schon gar nicht mehr an sein Fehlverhalten denkt und ein glückliches Leben lebt, belastet uns die Erinnerung. Oft hat man das Gefühl, dass die Unentschuldbarkeit für bestimmte Taten das einzige ist, dass die Würde bewahrt. Dabei richtet sich das Nicht-vergeben-können am Ende tatsächlich gegen einen selbst. Es macht krank und bleibt für den Rest des Lebens eine offene Rechnung.

Das Trainingsprogramm und somit der Vergebungsprozess hilft der Person, sich beispielsweise mit tiefem Schmerz, Verletzungen, Scham und Schuld zu befassen, indem sie in einem neuen Licht betrachtet werden. Dadurch ist es möglich loszulassen, seine Geschichte im heutigen Licht zu sehen, und sich dafür zu entscheiden, in der Gegenwart und Zukunft zu leben, nicht in der Vergangenheit zu verharren.

Wann hilft Vergebung?

  • Wenn wir durch jemand verletzt wurden
  • Der Schmerz nicht weggeht
  • Es immer wieder hochkommt
  • Eine Beziehung dadurch dauerhaft belastet ist

Vergebung ist keine versponnene Träumerei, sondern sie hat mit der realen Welt zu tun. Vergebung ist jedoch keine neue Idee oder nur in den großen Religionen verankert. Das Thema "Vergebung" wurde gezielt in der jüngsten Zeit von der modernen Psychologie im Blickpunkt genommen und erforscht. So haben sich Mediziner, Psychologen und Soziologen zunehmend mit den Phänomenen befasst und so wichtige Erkenntnisse gewonnen, die sich auch in den Inhalten des Trainingsprogramms widerspiegeln.

Über unsere Verletzungen hinwegkommen und Wunden in der Vergangenheit heilen ...

Inhalte

  • Grundgedanken und Konzepte der Positiven Psychologie
  • Sinngebung und Mechanismen der Vergebung
  • Weniger chronischem Ärger, Wut, Hass oder Feindseligkeit empfinden
  • Von Belastungen sich lösen können und mit einem bitteren Kapitel im Leben abschließen
  • Wandeln Sie ihre versklavte sowie ängstliche Erinnerung in eine mutige Erinnerung um
  • Mein eigener Maßstab der Interpretationverstehen
  • Die Stufen des Vergebungsprozess kennenlernen
  • Modell der Erlernten Hilflosigkeit zum Erlernten Optimismus, nach Martin Seligmann
  • Positiven Veränderung in Gedanken, Gefühlen und Verhalten gegenüber dem Aggressor
  • Mögliche Rachephantasien oder die gefährliche Rachespirale durchbrechen
  • Öffnen Sie Türen für die Möglichkeit einer freien Zukunft
  • und vieles mehr...

Groll-Energien, die wir gegenüber uns selbst oder anderen hegen, rauben uns Kraft und Lebensfreude. Eine vergebende Haltung fällt oft schwer. Diejenigen, die so viel Mut und Kraft aufbringen, vergeben zu wollen und sich auf das Trainingsprogramm einlassen können, erleben eine befreiende und erlösende Erfahrung. Es geht darum, Klarheit über seine eigene Einstellung zu gewinnen und diese bewusst zu ändern sowie in der Lage sein, einen Menschen von seinen Handlungen zu trennen und dann aufzuhören, seine Trauer und Opferhaltung anzufachen.

Personen die einen Verzeihenskurse belegt haben ...

Kontrollstudien zeigen, dass sie dabei große Erfolge haben: 70 Prozent derer, die Verzeihenskurse belegt haben, geben an ... nach dem Verzeihen weniger Schmerzen als vorher zu empfinden.

  • außerdem, 27 Prozent haben auch weniger physische Symptome.
  • 80 Prozent reagieren nicht mehr so emotional auf Stress.

Zu vergeben heißt nicht, so zu tun, als wäre das Geschehene nicht geschehen. Vergebung legt keinen trügerischen Schleier auf eine Wunde. Neben verständnisvolle Inhalte, wurden ebenso nützlichen Tools und Werkzeuge zusammengestellt, die den Prozess der Vergebung unterstützen. Wir benötigen einen Lernprozess, der sich in verschiedenen Phasen vollzieht. Diese Arbeit ermöglicht eine veränderte Sichtweise zu allem, was uns widerfährt. Der Lernprozess unterstützt uns dabei, mit uns und der Welt im Einklang zu kommen, indem sie uns einen Weg aufzeigt, Selbstvorwürfe und Schuldgefühle aufzulösen. Wir erhalten Zugang zu mehr Lebensfreude im Hier und Jetzt, zu besseren Beziehungen und zu mehr Gesundheit.

Hinweis: Bei Menschen mit einer schweren Traumatisierung besteht die Gefahr der Retraumatisierung. Sie bedürfen einer guten psychotherapeutischen Traumabehandlung als Voraussetzung. Vergebung kann auch aufgrund der Schwere der Gewalt nicht möglich sein. An Bedingungen geknüpfte Teilvergebungen oder zur Aufrechterhaltung von Beziehungen instrumentalisierte Vergebungen entsprechen nicht einer wirklichen, bedingungslosen Vergebung.